5 Fragen an // Friedberg

Am 26. September spielte das Indie-Quartett Friedberg ihre erste Berlin-Show im Musik & Frieden. Wir trafen die Sängerin Anna F. vor dem Konzert und sprachen mit ihr über die noch zu erscheinende EP, Songwriting, Fußball und Bands, die wir auf dem Schirm haben sollten.

Und mit “vor ihrem Konzert” meinen wir eine Stunde vor Auftritt. Ziemlich ungewöhnlich, denn normalerweise wird diese Zeit doch genutzt um sich noch einmal mental auf das Konzert vorzubereiten – oder wie Anna uns erzählte, um ein Bier zu trinken & Atemübungen zu machen. Schon bei der Begrüßung konnte Anna ihre Ungeduld nicht verbergen und wäre am liebsten direkt auf die Bühne gegangen. Ihrer Aufregung war es wahrscheinlich auch geschuldet, dass sie direkt in ihren sympathischen österreichischen Dialekt verfiel (niedergeschrieben haben wir das Interview allerdings in Hochdeutsch, sorry).

Ihr habt bis dato drei Singles released und seid grad auf eurer ersten kleinen Headline-Tour. Was steht als nächstes an und was macht dir am meisten Spaß (Songwriting, Recording, Live)?

Eigentlich wollten wir unser Album schon rausgebracht haben, aber es verzögert sich wie immer und wir nehmen uns jetzt doch lieber noch etwas mehr Zeit. Wir warten gerade auf unseren Mischer Ash Workman. Er arbeitet aber aktuell mit Christine & The Queens und schiebt uns immer ein, wenn er Pause hat. Danach müssen wir schauen, wie wir das alles ordentlich veröffentlicht kriegen.

Was mir am meisten Spaß macht, kann ich gar nicht sagen. Ich liebe es im Studio zu schreiben. Sachen fertigmachen finde ich immer anstrengend. Aber was zu starten find ich immer geil. Und beim Live-Spielen bin ich immer sauaufgeregt, aber dann macht es mir doch immer extrem viel Spaß.

Friedberg im Musik & Frieden, 26.10.2019 © Chux On Tour Photography

Euer Song “Boom” ist im Joshua Tree Nationalpark entstanden. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Wir hatten uns in Joshua Tree ein AirBnB gemietet. Mitten im Nichts. Und das war wirklich extrem unheimlich abends. Ich hab da ein bisschen Angst bekommen und meine zwei Produzenten-Freunde aus Berlin sind dann nachgekommen. Und die hatten sich nur so ganz schlechte Instrumente von Freunden ausgeliehen, denn die wollten uns wegen dem ganzen Sand keine guten Instrumente geben. Und mit den Sachen haben wir dann “Boom” am ersten Abend geschrieben.

Und was denkst du, wie würden die Songs klingen, wenn ihr diese z.B. in Island geschrieben hättet?

Hui, das ist tatsächlich eine gute Frage. Das ist jetzt schon irgendwie ein Klischee, aber vermutlich würden sie tatsächlich melancholischer klingen. Und ich hab auch schon mal in Island geschrieben. Und es macht schon immer viel aus, die Umgebung. Da war ich tatsächlich in dem Studio vom Sigur Ros Sänger.

“Go Wild” hat es auf den offiziellen FIFA 2020 Soundtrack geschafft. Was habt ihr mit Fußball und Video Games am Hut?

Ich hab total viel mit Fußball am Hut, mit Video Games gar nichts. Ich hab früher Fußball gespielt. Vor ca. 2 Wochen haben wir als Band zusammen Fußball gespielt und wollen das jetzt regelmäßig machen. Als Kind war ich ein riesen Fußball-Fan und war Mitglied im Verein. Ich wollte nie mit den Mädels turnen und hab immer gefragt, ob ich mit den Jungs Fußball spielen darf.

Da wir immer auf der Suche nach neuer Musik sind: welche Bands sollten wir eurer Meinung nach nicht verpassen?

Auch wenn sie nicht mehr ganz so neu sind: ich höre aktuell sehr viel Fontaines D.C. und die chinesische Band The Hormones ist auch richtig gut. [aus dem Off kommen von Cheryl noch die Empfehlungen Art School Girlfriend und Hejira aus London].

Wir wissen nicht, was nach dem Interview im Backstage noch genau vor sich ging (Sekt?), aber wir haben uns dann erst einmal das Support-Set von Her Tree angeschaut. Pünktlich um 21:00 Uhr betraten Friedberg dann im gut gefüllten Musik & Frieden die Bühne. Das Konzert starteten sie mit unserem Lieblingssong “Go Wild”. Schnell hatten sich die 4 eingegrooved und das Konzert nahm mehr und mehr Fahrt auf. Besonders die rockigen Songs hatten es uns angetan und brachten das Publikum zum Tanzen. Aber apropos Publikum: von dem waren wir bei der Abstimmung zur zweiten Zugabe etwas enttäuscht. Denn es entschied sich gegen “Go Wild” und für “Boom”. Ebenfalls ein toller Song – keine Frage – aber “Go Wild” hätte mit dieser Energie, die sich über den Abend hinweg angesammelt hatte, noch einmal ganz anders gewirkt.

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Cover-Foto von Max Parovsky

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