Review // The Night Eternal und Year of the Goat in der Posthalle Würzburg

Review // The Night Eternal und Year of the Goat in der Posthalle Würzburg
The Night Eternal - Foto: Tobias Epple

Retro trifft Okkult

Am 29. Oktober 2025 brachte die Posthalle Würzburg ein beeindruckendes Doppelpaket aus klassischem Heavy Metal und düsterem Rock auf die Bühne: The Night Eternal aus Essen eröffneten den Abend mit energiegeladenem 80er-Flair, bevor Year of the Goat aus Schweden ihre okkulte Rockshow präsentierten – zwei Bands, die zeigen, dass Nostalgie und Modernität im Metal bestens zusammenpassen.

The Night Eternal: Klassischer Metal, souverän trotz Hürden

Der Abend startete mit The Night Eternal, einer Heavy-Metal-Band aus Essen, die seit 2018 für ihren authentischen Sound bekannt ist. Ihre Musik atmet die Atmosphäre der frühen 80er-Jahre – ein klarer Verweis auf die New Wave of British Heavy Metal. Von der ersten Minute an herrschte klassisches Metal-Feeling: scharfe Gitarren, druckvoller Bass und ein charismatischer Frontmann.

Sänger Ricardo überzeugte mit seiner intensiven Präsenz und einem vollen, sonoren Gesang, der direkt an Bruce Dickinson oder Rob Halford erinnert. Gleich zu Beginn erklärte die Band dem Publikum, dass sie ihr Set leider etwas kürzen musste – Schlagzeuger Aleister war krankheitsbedingt ausgefallen. Doch von Unsicherheit war keine Spur: Ersatzdrummer Julian, bekannt aus der Würzburger Szene (u. a. Zerre, Stereobier), sprang kurzfristig ein und spielte so souverän, dass man keinen Moment merkte, dass er nicht reguläres Bandmitglied ist.

Musikalisch lieferte die Band ein starkes Set, das trotz verkürzter Spielzeit keinerlei Energie vermissen ließ – tight, druckvoll und mitreißend.

Year of the Goat: Dunkle Eleganz und okkulte Klangwelten

Nach einer kurzen Umbaupause betraten Year of the Goat die Bühne – und veränderten sofort die Stimmung im Raum. Wo The Night Eternal für metallische Energie sorgten, kam nun eine dichte, düstere Atmosphäre auf. Die Schweden, 2006 gegründet, bewegen sich zwischen okkultem Hard Rock, Doom und progressiven Elementen – irgendwo zwischen Blue Öyster Cult, Black Sabbath und Ghost.

Die Band trat mit einer beeindruckenden Besetzung auf: Neben Schlagzeug und Bass sorgten gleich drei Gitarristen für ein sattes Klangbild, ergänzt durch Michael Popovic an Hammond-Orgel und Mellotron, die dem Sound eine mystische Tiefe verliehen.

Harmonische Stimmen und vielseitige Gitarren

Gesanglich war der Auftritt ein echtes Highlight: Thomas Sabbathi, Sänger und Gitarrist, führte mit einer enormen Bandbreite von tiefem, rauem Gesang bis zu klarem, emotionalem Ton durch das Set. Popovic ergänzte ihn mit hohen, fast ätherischen Gesangspassagen – besonders ihre harmonischen Duette ließen Gänsehaut entstehen.

Auch instrumental überzeugte die Band auf ganzer Linie. Die insgesamt gleich drei Gitarristen teilten sich die Soli gleichmäßig auf – so war nicht klar zu definieren, wer klassischer Lead- oder Rhythmusgitarrist war. Die Rollen wechselten ständig, was die Dynamik der Songs noch spannender machte.

Authentische Zeitreise mit moderner Wucht

Beide Bands bewiesen an diesem Abend eindrucksvoll, dass klassischer Heavy Rock und Metal auch 2025 noch lebendig sind. Sie übertrugen das Erbe der 60er bis 80er Jahre in die Gegenwart – mit Leidenschaft, handwerklicher Präzision und einem Gespür für das richtige Maß zwischen Retro und Moderne.

Einziger Wermutstropfen: Die Posthalle war nicht ausverkauft. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Die Fans, die da waren, feierten beide Bands lautstark und sorgten für eine enthusiastische Atmosphäre. Bei der Qualität der Performances hätten The Night Eternal und Year of the Goat aber definitiv ein größeres Publikum verdient.

Fazit

Ein Abend voller Energie, Leidenschaft und Authentizität. The Night Eternal lieferten klassischen Heavy Metal mit Herzblut, Year of the Goat führten das Publikum in tiefere, mystischere Klangwelten. Zusammen ergaben sie ein starkes Line-up, das zeigt, wie lebendig die Wurzeln des Rock und Metals auch heute noch sind.

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