Konzertreview: Tamino im Quasimodo Berlin

Konzertreview: Tamino im Quasimodo Berlin
Tamino im Quasimodo Berlin

Am Nikolausabend gab es im Quasimodo Berlin ein ganz besonderes Geschenk: der belgische Newcomerstar Tamino war zu Besuch in der Stadt und nahm das Publikum mit in eine fremde Welt.

Der Newcomer des Jahres hat viele musikalische Einflüsse

Tamino Amir- Moharam Fouad– kurz Tamino, ist einer der gefragtesten Künstler des Jahres. Bei seinen Auftritten auf dem Haldern Pop und der Maifeld- Derby konnte er schon viele Begeisterte für sich gewinnen. Auch der `Anchor Award` des Reeperbahn Festivals ging dieses Jahr an den belgischen Newcomer mit ägyptisch-libanesischen Wurzeln. Mit seiner im Mai veröffentlichten EP `Habibi` konnte er schon viele Kritiker erfolgreich auf sich aufmerksam machen.

Foto: Loft Concerts

Obwohl der gerade mal 22- Jährige in seiner Schulzeit in Punkrock-Bands spielte, nahm er nebenbei klassischen Klavierunterricht und begann mit 14 Jahren seine ersten Songs zu schreiben. Bis heute zählt vor allem sein Großvater Moharam Fouad als berühmter ägyptischer Musiker und Schauspieler zu seinen musikalischen Vorbildern. Tamino wuchs neben Johann Sebastian Bach auch mit Künstler wie den Beatles, Nick Cave , Bob Dylan und Tom Waits auf.

Arabische Klänge treffen auf westlichen Pop

Diese vielfältigen Einflüsse machen seine Musik zu etwas ganz Besonderem, denn die lässt sich in keine bestimmte Schublade stecken.

Auf seinem am 19.10. veröffentlichten Debütalbum `Amir` bringt er ein perfektes Songwriting, arabische Melodien, westlichen Pop und klassische Klänge auf einer Platte zusammen. Für das Album hat er im Studio mit dem Radiohead- Bassisten Colin Greenwood zusammen gearbeitet. Der orientalische Hintergrund stammt von dem Musikkollektiv Nagham Zikrayat, in dem sich geflüchtete Musiker aus Syrien und dem Irak in Belgien zusammengefunden haben. Gitarre, Klavier und Bass spielte Tamino selbst für das Album ein. 

Ob Ambient Pop oder zurückhaltender Indie- Rock, Tamino fasziniert vor allem mit seinem besonderen Gesang. Seine glasklare Falsettstimme und das schöne Oktaven- Spiel trifft auf seinen Bariton- Gesang und zaubert einen in arabische Welten.
Trotz klassischer Ausbildung sieht er sich selbst aber als Popkünstler.

Tamino verzauberte das Quasimodo Berlin

Der in Antwerpen lebende Künstler eröffnete den Abend mit `Persephone`, dem letzten Song des Albums. Seit der ersten Sekunde an konnte er die melancholische und magische Stimmung seiner Songs ins Publikum transportieren. Mit `Habibi` gab es den wohl am vielfältigsten Song zu hören und mit `Tummy` auch etwas für den klassischen Indiepop-Liebhaber. `Cigar` garantierte mit seinem eingängigen Chorus auch nach dem Konzert noch einen Ohrwurm.

Synthesizer trafen auf das nahöstliche Saiteninstrument Oud. Zwischen der Sehnsucht nach anderen Welten und mitschwingender Schwermut, haben Tamino und seine zweiköpfige Band mit einem sehr vielfältigen Sound zum Träumen eingeladen. Und der Newcomer hat Berlin versprochen, dass er so schnell es geht wiederkommt. Also wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit ihm!

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Titelbild: Annabel

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