Max Seeger (Gesang, Keys, Gitarre), Sebastian Höhn (Bass, Keys) und Jannis Scheurich (Drums, Vocals) machen als YUUN Dream-Pop, der den Hörer in geheimnisvolle Sphären entführt. Das Trio kombiniert geschickt elektronische Klanglandschaften mit eingängigen Gitarrenmelodien. Ihr Sound erinnert phasenweise an Beach House, Caribou oder Tame Impala und der Gesang ein wenig an die Pet Shop Boys. Die zehn Tracks des Debütalbums I’ve Got My Head In The Cloud, But The Server Is Down beschäftigen sie sich unter anderem mit Kapitalismus, sozialen Medien und Vorurteilen. Bevor die Band aus Würzburg im Mai mit ihrem Longplayer auf die von uns präsentierte Deutschlandtour geht, habe ich YUUN-Sänger Max in einem 5 Fragen An interessante Antworten entlocken können.
Was sind eure persönlichen Favoriten des Debütalbums?
Das ist immer schwer zu sagen, denn jeder von uns hat verschiedene Favoriten und der Zeitpunkt spielt auch eine große Rolle. Oft ist der neuste Song der Spannendste, bis wieder etwas Zeit vergeht. Songs wie Lost in Relations oder Graffiti haben eine große Evolution durchgemacht während der Albumproduktion und wir sind zufrieden, wie sie sich entwickelt haben. Andere Songs wie Age oder Freedom waren viel schneller da, wo wir sie haben wollten.
Was sind die markanten musikalischen Unterschiede zwischen YUUN und eurer Vorgängerband Zulu?
Der größte Unterschied ist vielleicht, dass wir als YUUN fast alles selbst machen vom Recording über die Produktion und das Mixing des Albums bis hin zu den Artworks. Teilweise sind auch unsere Livesessions DIY.
Ihr habt eure Livesessions an sogenannten Lost Places gedreht. Wie kam es zu dieser Idee und worin steckt für euch der Reiz dieser Orte?
Wir haben damit mitten in der Pandemie angefangen, denn in der Zeit, in der alle Clubs und Bühnen leer standen, fanden wir die Idee reizvoll an Orte zu gehen, die seit Jahrzehnten verlassen sind und dort unsere Songs aufzunehmen. Für uns war die Atmosphäre an diesen Orten ganz besonders und die Zeit dort auch immer ein kleines aufregendes Abenteuer. Wir haben zum Beispiel in einem alten Flugzeughangar oder in einer ehemaligen Viehmarkthalle gedreht. Es gab viel zu entdecken und war ein sehr ungewohntes, aber überaus spannendes Umfeld, um Musik zu machen. Unsere aktuellste Livesession ist die zum Song Colourblind.
Welche musikalischen Ziele strebt ihr an? Habt ihr einen Plan B?
Ich glaube, wir wollen vor allem die Freude am Musizieren nicht verlieren und neue Songs schreiben, hinter denen wir stehen. Wir haben keine konkreten Visionen. Wenn sich neue Wege für uns eröffnen, planen wir weiter. Neben der Band haben wir alle auch noch ein zweites Standbein im Leben und für uns steht im Vordergrund, dass wir Spaß haben können bei dem, was wir musikalisch tun und produzieren.
Welche Band würdet ihr wo gern eröffnen?
Da könnten wir bestimmt viele Bands aufzählen, aber aus nostalgischen Gründen wäre das vielleicht Bombay Bicycle Club. Die haben wir rauf und runter gehört, als wir alle gerade angefangen hatten, Musik zu machen. Es wäre uns dann auch nebensächlich, wo das Konzert stattfindet.
Titelbild: Annika Lotter