Bereits im August letzten Jahres haben wir über den Album Release der schwedischen Folk-Pop Band The Majority Says berichtet. Noch immer touren sie unermüdlich weiter durch Deutschland. Vor ihrem Konzert im Grünen Salon, Anfang November letzten Jahres, waren The Majority Says im Interview mit Hoers.de. Hierbei gelang es, ihnen interessante Einblicke aus ihrem Touralltag zu entlocken. Außerdem erzählten sie uns unter anderem, was sie an ihrem Publikum besonders mögen. Beim Versuch ihre Zielgruppe zu definieren, gaben sie eine etwas überraschende Antwort. Das Interview wurde mit Sängerin Hanna Antonsson sowie Mathias Jonasson und Timo Krantz geführt.
Als ich im Grünen Salon ankomme, ist die Band gerade beim Soundcheck. Bekannte Songs wie Silly Ghost und Run Alone werden angestimmt. Die jungen Schweden machen einen sehr entspannten und sympathischen Eindruck. Trotz der immer größeren, öffentlichen Aufmerksamkeit die ihnen zuteil wird, scheint die Band sich treu zu bleiben und zeigt keine Spur von Starallüren. Nach einer kurzen freundlichen Begrüßung gehen wir in einen kleinen, gemütlichen Nebenraum, wo sich auch das Catering befindet und wir beginnen das Interview.
Hoers.de: Hey, wie geht es euch und was macht die Tour?
Mathias: Sehr gut! Obwohl wir ein paar Problem hatten, weil ich eine Lebensmittelvergiftung hatte. Aber ich habe die Shows trotzdem gespielt. Es war also ein wenig eine Achterbahnfahrt bislang.
Hoers.de: Ihr habt die meisten eurer Shows in Deutschland nun schon gespielt, seid ihr zufrieden?
Mathias: Ja, es war überragend!
Hoers.de: Würdet ihr sagen die Zuschauer haben das neue Album gut angenommen? Habt ihr gute Erfahrungen gemacht oder irgendwelches Feedback bekommen?
Hanna: Ja, es waren immer ein paar dabei, welche alle Texte kannten. Das macht Spaß!
Hoers.de: Speziell die alten Lieder oder eher Songs vom neuen Album?
Hanna: Speziell die Neuen denke ich.
Timo: Ich denke sowie als auch.
Mathias: Es hatte den Anschein, dass die mehr die etwas sanfteren Lieder mochten, wenn sie da mitgesungen haben. Man konnte auch Pärchen beobachten, wie sie arm in arm zusammen standen. Das ist süß.
Hoers.de: Also würdest du sagen es sind eher die weiblichen Fans, welche eure Zielgruppe sind?
Timo: Ja, hauptsächlich weibliche Fans.
Hanna: Nein! Auch Männer.
Mathias: Ja, auch Männer, sogar ältere Männer.
Timo: Vielleicht auch Shemales!
Hoers.de: Woher weißt du das, Timo?
Timo: Äh, das willst du nicht wissen! (alle lachen)
Mathias: Kein Kommentar! Kein Kommentar! (lacht)
« In der Vergangenheit haben The Majority Says relativ oft in Berlin gespielt. Neben der aktuellen Tour gab es Auftritte beim Introducing (2013) und verschiedene andere Gigs. Ich habe nachgefragt ob es da vielleicht einen besonderen Bezug zur Stadt gibt oder ob es einfach nur Berlin als wichtiger Standort in der deutschen Musikszene ist. »
Timo: Wir haben hier eine Menge Promotion für unsere Tour gemacht. Das hier ist jetzt unsere erste eigene Headline Show. Eine Promotion Tour ist weitaus weniger spaßig als eine Headline Tour.
Mathias: Wir haben hier ein paar Promotion Gigs in Berlin gespielt, wie zum Beispiel für das Berlin Festival, das Introducing oder für die Berlin Fashion Week und Mode Labels.
Hoers.de: Also hattet ihr ein wenig Zeit, um die Stadt zu erkunden, als ihr hier ward oder blieb dafür keine Zeit während der Tour?
Mathias: Ja, manche von uns sind hier relativ häufig, verbringen eine Woche, schreiben Musik und machen andere Dinge.
Hoers.de: Gibt es eine Gegend hier, die euch am meisten gefällt? Einen bestimmten Bezirk, den ihr empfehlen würdet?
Timo: Ich denke nicht, vielleicht Kreuzberg.
« Oftmals, wenn ich Interviews über andere Bands lese, dann frage ich mich ob und wenn ja, welche Routinen sie vor, während oder nach einem Konzert haben. Ähnlich wie Leistungssportler sind auch Musiker darauf bedacht ihre bestmögliche Leistung an diesem Abend abzuliefern. Ich denke mir, dass auch The Majority Says bestimmt die ein oder andere Gewohnheit an den Tag legen, bevor sie auf die Bühne gehen. Vielleicht gibt es auch ein paar lustige Angewohnheiten nach dem Konzert? »
Timo: Es ist unterschiedlich von Konzert zu Konzert. Manchmal spiele ich Computerspiele, bevor es los geht. Ich spiele Counterstrike, zwei gegen zwei Online Spiele. Das gibt mir dann einen richtigen Schub. Nach den Konzerten gehe öfters gerne sofort online, weil man noch so on fire ist direkt danach.
Hoers.de: Du hast dann also einen kleinen Vorteil?
Timo: Beim letzten Mal haben wir unsere Fans auf Facebook dazu eingeladen gegen uns zu spielen. Das war lustig! (alle lachen)
Mathias: Ich denke, wir haben alle unterschiedliche Routinen. Manche von uns sind eher für sich alleine. Manche gehen noch einmal durch das Set für das Konzert.. Die Sache ist, dass wir nicht mehr so gestresst sind vor unseren Konzerten. Wir fühlen uns sehr selbstbewusst und es ist keine große Sache mehr für uns. Vielleicht 5 Minuten vor dem Konzert, wenn wir alle beisammen stehen und uns gegenseitig anspornen damit wir eine gute Show abliefern. Aber manchmal passiert es schon noch, dass ich sehr nervös werde vor einem Auftritt.
Hoers.de: Gibt es ein spezielles Lied, mit dem ihr gerne das Konzert beginnt?
Hanna: Bisher haben wir immer mit Where Is The Line gestartet. Ich denke, dass ist ein guter Song dafür.
Mathias: Es macht immer Spaß die Setlist, also die Reihenfolge der Lieder, zu verändern.
Timo: Es hängt auch davon ab, wie lang das Set insgesamt ist.
Mathias: Wir berücksichtigen auch die Uhrzeit, zu der wir spielen. Abhängig davon, ob es Tagsüber oder am Abend ist.
Timo: Wir machen einfach das, wonach uns gerade der Sinn steht. Wir gehen sozusagen mit dem Flow.
Hoers.de: Wie entscheidet ihr, welche Songs auf die Playlist kommen?
Mathias: Nach so vielen Jahren ist es für uns keine große Sache mehr die Songs auszuwählen oder zu ändern.
« Zu guter letzt will ich dann doch noch einmal eine Frage stellen, welche Ihnen schon so oft gestellt wurde. Nicht nur ich selbst, sondern auch viele andere Musik Journalisten sehen Ähnlichkeiten zu den berühmten Cardigans. Sehen die drei das genauso oder würden sie ihren Sound eher anders definieren? »
Hanna: Ich denke wir sind mehr Pop, als die Cardigans.
Timo: Ich finde, dass wir überhaupt nicht wie die Cardigans klingen.
Mathias: Jemand hat mal zu uns gesagt, dass es ihm sehr schwer gefallen ist, uns zu einem bestimmten Genre zuzuordnen. Ich denke, das ist genau das, was wir beabsichtigen. Wir respektieren die Cardigans, aber wir versuchen dennoch immer unseren eigenen Sound zu finden. Ich denke, es gibt auch einen großen Unterschied zwischen unserem Sound auf dem Album und dem, wenn wir live spielen. Auf unseren Konzerten klingen wir viel mehr nach Alternative denke ich.
Hoers.de: Ihr habt kürzlich größere Shows zusammen mit Phillip Poisell gespielt. Würdet ihr sagen, dass euch die kleinen Shows besser gefallen oder beabsichtigt ihr in Zukunft auf den großen Bühnen zu stehen?
Hanna: Ich mag das sehr!
Timo: Man muss nicht so viel Ausrüstung schleppen, weil es immer Menschen um dich herum gibt, die diese Aufgabe für dich erledigen.
Mathias: Immer, wenn wir auf einer großen Bühne die Vorband waren, dann war alles sehr professionell und organisiert. Das macht es noch einmal viel einfacher, sich auf seine eigene Musik zu konzentrieren. Wenn man alles selbst macht, dann hat man schnell mal ein technisches Problem und niemanden, der einem helfen kann. Das und die vielen Fans machen es so spannend auf den großen Bühnen zu stehen.
Hoers.de: Wahrscheinlich ist das auch noch einmal besser beim Counter Strike spielen, wenn man einen größeren Push bekommt?
Timo: Ja, wahrscheinlich. Um ehrlich zu sein, habe ich das noch nie ausprobiert. (alle lachen)
Am Abend haben The Majority Says dann eine tolle Show im ausverkauften Club gespielt. Die Bilder in diesem Beitrag geben ein paar Eindrücke von diesem Konzert wieder. Wenn euch das Interview gefallen hat oder wenn ihr Kritik und weitere Anregungen habt, dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Im Anschluss noch für alle die Interesse haben die englische Originalversion des Interviews.
Hoers.de: Hey How are you and how is your tour going?
Mathias: Very good! Even though we had some trouble at some shows because i got food poisoned. But i did the shows anyway. So it has been a bit like a roller coaster so far.
Hoers.de: You have played most of your shows in Germany so far, are you satisfied?
Mathias: Yes it has been amazing.
Hoers.de: Would you say the audience embraced the new album on tour so far? Did you have a good experience and Feedback?
Hanna: Yes, it has always been like a few once who know all the lyrics. That is fun.
Hoers.de: Especially the old once, or more songs from the new album?
Hanna: Especially the new once i think.
Timo: Both i think
Mathias: It seemed like they liked more the soft songs when they were singing along. You can also see some couples standing together holding each other. That is cute.
Hoers.de: So would you say it is mostly the girls that is your target group?
Timo: Yes, mostly the girls.
Hanna: NO! Also men
Mathias: Yeah, also the men, even older men.
Timo: Maybe Shemales!
Hoers.de: How do you know Timo?
Timo: Ähh, you don’t wanna know! (laughter)
Mathias: No comments! No comments! (laughs)
Hoers.de: In the past you played quite often in Berlin. Is there a special relation you have?
Timo: We have done a lot of promotion. This is our first head line show. The promotion is not so much fun as it is right now compared to a head line show.
Mathias: We have played a few promotion shows here at Berlin Festival, Introducing or for Berlin Fashion Week and fashion labels.
Hoers.de: So you had some time to make some sightseeing or just touring?
Mathias: Yeah! Some of us are here quite often, spending a week writing music and stuff.
Hoers.de: Is there any special area in Berlin you like the most? Any district or place you recommend to go to?
Timo: I don’t think so, maybe Kreuzberg
Hoers.de: When you are on tour, is there any special routine that you have?
Timo: It depends from gig to gig. Sometimes i play computer games just before the show. I play counterstrike, two on two online games, that gives me the real push. After the show i also like to go right into the game because you are on fire.
Hoers.de: So you have a little advantage then?
Timo: Last time we invited our fans on Facebook to play against us which was nice. (laughter)
Mathias: I think there is different routines we all have. Some like to be for themselves. Some like to go through the set again. The thing is we are not stressed about our showes anymore. We feel very confident and it is not a big thing anymore. Maybe 5 minutes before the show starts we stand together and push each other a little bit to have a good show. But sometimes it happens that i am still very nervous
Hoers.de: Is there any special song you like to start the concert?
Hanna: Before we always did Where Is The Line. I think this is always a good song to start with.
Mathias: It is always fun to change the setlist…
Timo: It also depends on how long the set is
Mathias: We also consider the time we are playing. Wether it is during the day or at night.
Timo: We just do whatever we feel like. We go with the flow
Hoers.de: How do you decide on the playlist?
Mathias: After so many years it is not a big thing for us to decide on the playlist and switch songs
Hoers.de: How would you describe your own sound. Some people compare you with the cardigans. Would you agree with that?
Hanna: I think we are more pop then the Cardigans maybe.
Timo: I don’t think that we sound like the Cardigans.
Mathias: Someone said that he had a really hard time to put us in a certain folders and i guess that is what we aim for. We totally respect the cardigans but still we try to have our own sound. I think there is also a big difference between the sound on the album and how we sound live. I think on stage we are much more alternative.
Hoers.de: You have been playing big shows together with Phillip Poisell. So far would you say you like it better to play the small shows or do you aim for playing the big once in the future?
Hanna: I really like that.
Timo: You don’t have to carry so much equipment on the big stages because there is people who does it for you.
Mathias: Always when we have been a supporting act on the big stages it was very professional and organized. So that makes it a lot easier to focus on your own music. When you have to do it all by yourself there is sometimes a technical problem and there is nobody to help you quickly with a technical solution. That and the big crowds for sure make it so much fun to play on the big stages.
Hoers.de: Probably also better for counterstrike to get a bigger push for the online game.
Timo: Yeah probably, i have never tried actually. (laughter)