5 Fragen An // Everdeen

Everdeen
Everdeen - Foto: Markus Burkhardt

Sümeyra Stahl (Gesang, Gitarre), Ian Stahl (Gitarre, Keyboard, Bass) und Thommy Mross (Schlagzeug, Drumpads) haben sich in der deutschen Indieszene als Everdeen bereits einen Namen gemacht und ihr solltet sie unbedingt weiter auf dem Radar haben. Nachdem im September 2021 das vielseitige zweite Album Stay des deutsch-amerikanischen Trios erschienen ist, hat die Indierock-Band letzten November ihre neuste Single I’m Sorry präsentiert. Der Sound von Everdeen reicht von sphärischen Klängen sowie melancholisch-verträumten Melodien bis hin zu überwältigenden Rockkaskaden. Ein Gig der Band ist ein unnachahmliches Klangerlebnis, was nicht zuletzt Sümeyras ausdrucksstarker Stimme geschuldet ist. Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid, die Band spielt noch diesen Monat Konzerte in Würzburg und Hamburg. Im 5 Fragen An Interview hat das Ehepaar viel Persönliches preisgegeben.

Welche Ziele habt ihr Euch für das Jahr 2023 als Band gesetzt?

Dieses Jahr nehmen wir eine Reihe von einzelnen Singles auf, die wir voraussichtlich Ende des Jahres als EP gebündelt veröffentlichen. Außerdem kommt in diesem Frühjahr eine Unplugged-EP raus, welche wir bereits letztes Jahr aufgenommen haben. Die Platte beinhaltet Neuinterpretationen von Songs unseres Albums Stay.

Was sind die Inspirationsquellen Eurer Musik und Texte?

In unseren Songs versuchen wir Emotionen in Text zu verwandeln. Es werden Situationen und Momente beschrieben, die wir unmittelbar erlebt haben. Manchmal greifen wir Erlebnisse von Freunden auf. Ein Beispiel ist unser Song By The Water, dessen Text von der unglücklichen Beziehung einer Freundin inspiriert ist. Wir hören eine weite Bandbreite an Musik. Eine große Inspiration war in letzter Zeit das Songwriting von den Popkünstlerinnen Caroline Polachek und Maisie Peters. Aber auch Indiebands wie The 1975 oder Foals und ältere Bands wie Genesis und Talk Talk beeinflussen unsere Musik.

Sümeyra, inwiefern haben deine Auslandaufenthalte in England und den USA dich musikalisch geprägt?

Während meiner Zeit in London und San Francisco habe ich viele unterschiedliche Musiker*innen und Bands kennengelernt. Wir haben gemeinsam musiziert, Songs geschrieben und dadurch hat sich auch mein Songwriting weiterentwickelt. Ich habe viele schöne Erinnerungen an Liveauftritte in Pubs oder Clubs. Für mich ist London kulturell eine magische Stadt, die unfassbar lebendig und vielschichtig ist. Die Menschen, denen ich dort begegnet bin und deren Geschichten waren eine große Inspiration für mein Songwriting. In meinen Songs konnte ich meine Eindrücke und Begegnungen verarbeiten.

San Francisco hingegen versprüht nochmal ein anderes Lebensgefühl, was sich aber nur schwierig in Worte fassen lässt. Ian und ich bestaunten von einem Flachdach aus viele Sonnenuntergänge und haben Songs geschrieben, während unsere Blicke über die Dächer der Stadt schweiften. Mein Lieblingsort und meine Hauptinspirationsquelle war damals auf jeden Fall der Mount Tamalpais. Außerdem besuchte ich viele Konzerten und konnte in San Francisco sogar Lissie, eine amerikanische Sängerin und Gitarristin, die ein großes Vorbild von mir ist, persönlich kennenlernen. 

Ihr spielt des öfteren Wohnzimmerkonzerte. Was ist ihr besonderer Reiz?

Wohnzimmerkonzerte sind ein Konzertformat, dass sich viel leichter organisieren lässt. Man braucht keine Booker und man hat die Möglichkeit, an außergewöhnlichen Locations zu spielen. Das Publikum ist einem sehr nah und erlebt die Musik auf einer persönlicheren Ebene. Auch für uns ist es ein besonders intensives Erlebnis. Wenn die Zuhörer einen halben Meter vor dir sitzen, hast du das Gefühl, dass deine Musik ganz anders wahrgenommen wird, da jedem Wort des Textes genau zugehört wird. Manchmal müssen wir Songs umarrangieren, damit sie besser in einem Akustik-Setting funktionieren. Einige Songs bekommen dadurch einen neuen Charakter, den man exklusiv bei einem Wohnzimmerkonzert erleben kann. Obwohl wir vorrangig eine Rockband sind, die am liebsten Club- und Festivalkonzerte spielt, genießen wir dieses andersartige Konzertformat sehr. 

Welche Eurer Songs würdet ihr Hörern, die euch noch nicht kennen, besonders ans Herz legen? Weshalb?

Where I Want You hat trotz des dreamy Vibes eine ganz klare und direkte Message und geht gleich unter die Haut. Liar ist definitiv einer unserer emotionalsten Songs und spiegelt unsere dunklere und atmosphärische Seite wider. Beide Songs findet ihr auf unserem Album Stay.

Mehr Infos zu Everdeen: InstagramFacebookSpotify

Titelbild: Markus Burkhardt

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