Die vier Liverpooler The Night Café haben es geschafft und können uns nach bereits zwei gelungenen EPs ihr Debütalbum „0151“ präsentieren. Wir waren neugierig und haben mal reingehört!
Lieber Band anstatt Hausaufgaben
Die Freunde Sean, Josh, Arran und Carl gründeten schon in der Schulzeit ihre Band, um sich vor den Hausaufgaben zu drücken. Kings of Leon, Fleetwood Mac und Bombay Bicycle Club gehörten damals schon zu ihren Vorbildern. In ihrem Sound verbinden sie all ihre musikalischen Einflüsse, zu denen unter anderem auch Techno zählt. Von Anfang an mit dem Wunsch, mit eigenem Songmaterial auf den Bühnen zu stehen. Und immer auch in ihrer Musik verankert: ihre Heimatstadt Liverpool. Die Stadt hat sie zu dem gemacht, was sie heute musikalisch sind aber sie grenzen sich auch klar ab:
We get treated a little bit different just because we’re from Liverpool, but we act differently to all the bands in Liverpool scene […] It’s not where people are from, it’s what they’re about that people remember.
The British Dream
Aber vor allem sind The Night Café eins: eine Liveband, die mit jedem neuen Gig und Tag im Proberaum über sich hinauswächst und sich auch gerne mal aus ihrer Komfortzone herauswagt: „[…] We spend seven days a week practising and then on tour it is literally every single minute. We basically live in the practise room.“ Und das hat sich bereits ausgezahlt, denn die Jungs gehen im Herbst auf eine eigene kleine UK- Tour! Damit sind sie ihrem großen Traum, einmal wie die nationalen Indiehelden The Wombats in den größten Hallen des Landes zu spielen, gar nicht mehr so weit entfernt. Mit ganzen 18 Tracks inklusive Intro hat uns das Quartett auf keinen Fall zu viel versprochen! Einige der Songs gehen sogar über die übliche Standardlänge hinaus. Auch nicht fehlen durften die vorausgegangenen Singles „Mixed Signals“ und „Addicted“.
„0151“- ein zeitloses Kunstwerk
Die lange Zeit im Studio hat sich also gelohnt! Das Ziel: ein zeitloses Album rausbringen, dass sie zu einer der größten Nationalbands macht. Und die Chancen stehen nicht unbedingt schlecht! Es fühlt sich für die Jungs jedenfalls so an, als wenn sie ein riesiges Kunstwerk geschaffen haben. Und es war sicherlich eine aufregende Zeit, möglichst alles an Zeit und Muße in das Kunstwerk zu stecken. Man hört, dass sie sich Zeit für ihr Debüt genommen haben. In den 2 Jahren im Studio haben sie sich mehr ausprobieren können, ihr Spielraum ist größer geworden. So sind zum Beispiel auch mehr Synths zu hören. Wie in den vorherigen EPs „Get Away From The Feeling“ (2017) und „Bunkbed“ (2018) geht der melodische und gitarrenlastige Indiesound sofort ins Ohr und hinterlässt einen süßen Nachgeschmack. Doch ihre neuen Texte treffen noch mehr den heutigen Zeitgeist. Die Melodien kommen mit einer Leichtigkeit daher und lassen uns nur so im Sommer verweilen. So auch eine ihrer ersten Debütsingles „Turn“:
Indie- Hoffnung aus Liverpool
Nur wenige würden ahnen, dass es sich bei dem Albumtitel um die Vorwahl ihrer Heimatstadt handelt. Doch beim genaueren Hinhören erzählt das Debüt so einige Geschichten aus genau dieser Stadtatmosphäre. Aber natürlich kommen die großen Emotionen auch nicht zu kurz, wie in dem verträumten Liebesstück „Endless Lovers“. Dennoch könnte das Album noch ein bisschen mehr Abwechslung vertragen, vielleicht müssen wir uns da einfach noch ein wenig gedulden. Aber das Debüt liefert schon einen guten ersten Schritt, sich vom britischen Indie- Mainstream abheben zu können. Also wir freuen uns, bald noch mehr von der neuen Indie- Hoffnung zu hören!
The Night Café live in Berlin
Wenn ihr The Night Café dieses Jahr noch live erleben wollt, dann gibt es diesen September im Musik und Frieden die Möglichkeit dazu. Am 20.09. spielen sie beim Unterholz am Oberbaum #2 Festival. Hier findet ihr noch mehr Infos dazu!
Hier könnt ihr das Album streamen
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Foto: Charlotte Patmore