5 Fragen An // Mine

5 Fragen An // Mine

Lust auf eine gute Mischung aus Deutschpop und vielen Einflüssen aus der deutschen HipHop- Landschaft? Dann ist das am letzten Freitag veröffentlichte Album Hinüber von der Künstlerin Mine (bürgerlich: Jasmin Stocker) und unsere 5 Fragen An Mine ein Muss! In den letzten 10 Jahren hat Mine mit Alben wie Klebstoff und Das Ziel ist im Weg schon großartige Werke geschaffen. Mal ganz davon abgesehen, dass bei ihr ganz viel nach dem DIY- Prinzip entsteht und sie mit anderen Musiker:innen gemeinsam schon Großes hervorgebracht hat. Dazu gehört vor allem das gemeinsame herzzerreißende Album Alle Liebe nachträglich mit Freund und Kollegen Fatoni, das selbstfinanzierte Orchesterkonzert mit folgender Live- Platte oder die hörenswerte Pandemie- Session und Quarantöne-Version von Schminke. Die Liste ist lang und wird nun mit ihrem neuen Werk weitergeführt.

Neues Album Hinüber

Was ist Freiheit? Wer beengt mich? Was ist Arbeit? Wer beschenkt mich? Wer hat stets genug für sich? Wer starrt hungrig auf den Tisch? Mit Blick auf die aktuelle Welt- und Stimmungslage ist es eher ungewöhnlich, wenn sich nicht solch existentielle und gesellschaftskritische Fragen gestellt werden. Die gebürtige Stuttgarterin tut dies in ihren Texten auf ihre ganz eigene elegante, bildliche und dennoch direkte Art und Weise, ohne dabei belehrend wirken zu wollen. Ihre Musik ist auch von dieser doch eher trüben Stimmung gefärbt, jedoch lässt sich in Hinüber neben viel Welt- und Herzschmerz auch ein Funken Euphorie raushören (Eiscreme oder Audiot).

Wir haben für euch in Hinüber reingehört, waren neugierig und haben uns 5 Fragen An Mine überlegt!

Seit deinem letzten Soloalbum Klebstoff sind gut zwei Jahre vergangen. Seitdem hat sich sicher viel bei dir getan. Wie kam es dazu, mit Hinüber endlich wieder ein neues Werk in Angriff zu nehmen?

Ich kann gar nicht sagen wie es dazu kam – ich mach einfach immer weiter so vor mich hin. Es ist nicht so, dass ich das groß entscheide sondern ich hör einfach nie auf zu schreiben und wenn ich dann wieder so 7 Songs zusammen habe entsteht langsam so ein Albumgebilde auf das ich mich ganz automatisch zubewege.

In dem gewaltigen mit Streichern und Trommeln unterlegten Albumopener und Titelsong Hinüber hören wir auch die schweizerische Musikerin Sophie Hunger. Wie kam es zu diesem Feature und was macht für dich die Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen immer besonders aus?

Sophie Hunger und ich haben uns auf einem Festival in Freiburg kennengelernt. Ich war schon sehr lange Fan und hatte sie kurze Zeit später gefragt ob sie sich ein Song mit mir vorstellen könnte. Ich schickte ihr dann einige Monate später den Song und sie hat direkt zugesagt. Ich bin super stolz, dass sie mit dabei ist. Für mich ist es immer wichtig mit eigenständigen Künstler:innen zusammenzuarbeiten. Ich selbst kann nur ganz allein schreiben, deshalb inspiriert es mich sehr Zusammenarbeiten dann im 2. Schritt zu machen – eben als Feature dann. Außerdem bin ich sehr euphorisch und wenn ich jemanden feiere, dann kann ich mich kaum zurückhalten sie oder ihn direkt nach einem Feature zu fragen.

Insbesondere die Songs Hinüber und Unfall beleuchten die brisante Lage der Welt sehr direkt und gesellschaftskritisch und bringen dabei so wichtige Thematiken sehr präzise auf den Punkt. Du stellst dir sehr eindrückliche Fragen wie Wo soll ich anfangen? und Worein bin ich geboren?. Was würdest du sagen, welchen Einfluss hat das vergangene Jahr unter Corona und die aktuelle Lage in Deutschland auf deine Texte und deinen Sound gehabt und wie habt ihr das Album unter den aktuellen Bedingungen aufnehmen können?

Corona hatte auf das Album eigentlich fast gar keinen Einfluss. Ich hatte die meisten Songs noch vor dem ersten Lockdown zumindest angefangen und mich eh mehr emotional mit politischen Themen befasst. Da gings eher um sowas wie Ungleichheit in der Welt, was gerade an den EU Grenzen passiert aber auch Themen wie Rassismus und Diskriminierung im Allgemeinen. 
Der einzige Unterschied war, dass ich lange Zeit am Stück im Studio verbracht habe. Normalerweise werden Studiophasen von Festivalterminen unterbrochen – das war diesmal nicht der Fall, deshalb hab ich da eine sehr intensive Zeit im Studio verbringen können.

Welche Künstler:innen/ Musiker:innen haben dich während der Entstehung von Hinüber inspiriert?

Ich hab in der Zeit gar nicht so viel Musik gehört wie sonst. Normalerweise gehe ich so auf 2 Konzerte die Woche.  Das fiel ja erstmal weg. Inzwischen hör ich wieder super viele Platten aber in der Songwritingzeit zu HINÜBER hab ich gar nicht so viel gehört. Das einzige was ich 2020 wirklich rund gehört habe ist das Album Boys Toys von Mavi Phoenix.

Wenn du dein Album thematisch und musikalisch in 3 Sätzen beschreiben solltest, was würdest du sagen?

Oh – das ist schwer. Ich bin zu nah dran um das selbst zu beschreiben. Das überlass ich gerne meinen Zuhörer:innen 🙂

Das waren unsere 5 Fragen An Mine, hört hier gerne in Hinüber rein:

HIER gibt es Tickets für die anstehende Tour.

Mehr Infos zu Mine: Instagram FacebookSpotify

Titelbild: Simon Hegenberg

Schlagwörter für diesen Beitrag
, , ,
Geschrieben von:
Mehr von Annabel
Immergut Review: Die schönsten Eindrücke vom Festivalauftakt
Vom 30. Mai bis 1. Juni fand im mecklenburgischen Neustrelitz zum bereits...
Weiterlesen
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert