Ilgen Nur mit Debüt „Power Nap“/ Zeit für mehr Frauenpower

Ilgen Nur mit Debüt „Power Nap“/ Zeit für mehr Frauenpower
Ilgen Nur Power Nap

Die lässige Powerfrau Ilgen Nur zeigt es allen mit ihrem Debütalbum „Power Nap“. Zählt sie bereits zu den Hoffnungsträgern des Indierocks? Wir sagen: spätestens mit ihrem grandiosen Debüt wird es längst Zeit! Sie ist jung, stark, die Lässigkeit in Person und hat musikalisch wirklich was auf dem Kasten. Und das hat sich bereits in der Musikwelt rumgesprochen.

Wie alles begann

Alles Begann mit ihrem Aufbruch aus der Schwäbischen Provinz nach Hamburg, wo die Musikszene der Hafenstadt nur so auf sie wartete. Wenig später stand die junge Künstlerin schon als Support für Tocotronic und Annenmaykantereit auf der Bühne und spielte auf einigen Newcomer Festivals. Auch von ihrem guten Freund und Künstler Drangsal erhält sie viel Unterstützung.

Mit Musik hat Ilgen Nur Borali im Gegensatz zu anderen Künstlern relativ spät angefangen. Sie erlernte mit 11 Jahren das Klavierspielen aber griff danach immer mehr und mehr zur Gitarre. So steht die Powerfrau auch erst seit ungefähr zwei Jahren auf den Bühnen dieses Landes. Die 23- Jährige Wahlhamburgerin brachte im Frühjahr 2017 ihre erste EP „No Emotions“ heraus. Schon mit den Ohrwürmern „17“, „Matter Of Time“ und „Cool“ bewies die junge Songwriterin, Sängerin und Gitarristin, dass wir bald noch einige Indiehits mehr von ihr hören werden.

Debüt und eigenes Label

Und so war es vergangenen Freitag endlich soweit. Die Neuberlinerin präsentiert uns fast zeitgleich mit ihrem Umzug in die Hauptstadt ihr Debütalbum. Ilgen hat für „Power Nap“ wie auch bereits für „No Emotions“ mit dem Produzenten Max Rieger (Die Nerven- Gitarrist, All die Gewalt, Drangsal) zusammengearbeitet. Doch eine Besonderheit gibt es noch: sie hat ihr Debüt auf ihrem eigenen Label „Power Nap Records“ veröffentlicht. Auf „Power Nap“ verbindet sie lässig Indiepop,- rock mit Elementen des Slackerrocks der 90er miteinander, behält sich aber immer ihre DIY- Mentalität bei. Verglichen wird Ilgen Nur immer öfter mit der internationalen Künstlerin Courtney Barnett.

Power Nap- Ilgen Nur

Ilgen Nur- unsere stille Slacker- Queen

Die oft genannte Slacker- Queen wird in ihrem Debüt auch wieder zu einer stillen Beobachterin, die immer ein waches Auge auf ihre Umgebung wirft. So stammen alle Songs aus ihrem persönlichen Leben und erzählen von Alltagserlebnissen, Beobachtungen und Träumen. Wie in dem ersten Song und der zugleich ersten Singleauskopplung „In My Head“ erfahren wir, dass sie sich auch gerne mal zurück zieht und doch immer eins am Liebsten tut: „I spend my days in my head“. Damit gibt es zum Einstieg einen super ersten Rocksong, der nur so voller Lethargie und Fernweh steckt aber uns trotzdem mit einem positiven Gefühl weiterhören lässt.

Ilgen Nur- In My Head

So auch der Song „Nothing Surprises Me“, der melancholisch auf vergangene Beziehungen blickt. Und nebenbei geht einem die Melodie nicht wieder aus dem Kopf:

I watch it quietly, nothing surprises me.

Don´t take the easy way out

In „TV“ besingt Ilgen nicht nur das sinnlose und stundenlange Vor- dem- Fernseher- abhängen, sondern auch, dass sie durch MTV und Viva sehr geprägt wurde und damit die Popkultur für sich entdecken konnte. Der an The Smiths erinnernde Song will dem Zuhörer aber auch mitgeben, dass man alles sein kann und Spaß haben soll, bei all dem was man tut. Bei „Silver Future“ wird Ilgens realistischer Blick auf die Welt nochmal sichtbar, indem die Rede von einer silbernen Zukunft ist. Der Song „Easy Way Out“ geht sofort ins Ohr, obwohl es im Song um die Flucht vor sich selbst geht. Schaut doch mal in das Video rein (Aber Achtung: Ohrwurmgefahr!)

Ilgen Nur- Easy Way Out

Von der Hin- und Hergerissenheit ihrer Generation

In all ihren Songs bringt Ilgen den Nerv ihrer Generation so schön und charmant auf den Punkt, wie schon lange niemand mehr. Und immer bleibt sie dabei die Lässigkeit in Person. Als Spiegel ihrer Generation singt sie von Internetbekanntschaften, durchfeierten Nächten, Träumen, verflossenen Liebschaften aber auch von einer gewissen Antriebslosigkeit, Langeweile, Isolation und silbernen Zukunft. Und genau diese Hin-und Her- Gerissenheit spiegelt sich in diesem Album auch wider. Aber trotzdem geht dabei Ilgens optimistischer Blick nicht verloren. Wie uns der Albumtitel „Power Nap“ schon verrät, geht es mal ums Ausruhen und Entspannen aber dann erwacht die Powerfrau mit all ihrer Energie auch wieder.

Ilgen Nur live erleben?

Wenn ihr die Slackerqueen noch nie live erleben konntet, dann habt ihr Glück! Denn zum Ende des Jahres geht Ilgen auf ihre eigene Clubtour. Am 7.12. macht sie in der Berghain Kantine Berlin Halt. Hier könnt ihr euch die letzten Tickets besorgen!

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