5 Fragen an // Low Island

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5 Fragen an Low Island

Nach drei vorab veröffentlichten Singles bringen Low Island ihr mit Spannung erwartetes Debüt-Album If You Could Have It All Again endlich auf den Markt. Die Band aus Oxford gründete sich 2018 und hat bislang „nur“ EP’s veröffentlicht, jetzt der Long Player. Wir haben Drummer und Low Island Bandmitglied Felix Higginbottom 5 Fragen gestellt. Hier könnt ihr lesen, was sie über ihr Debüt, die Pandemie und die herausragende Produktion mit Totally Enormous Extinct Dinosaurs zu sagen haben.

Und jetzt viel Vergnügen mit unseren 5 Fragen an Felix von Low Island

Hey Felix, bitte stellen dich und deine Band unseren Lesern, die euch noch nicht kennen, vor.

Hallo aus Oxford, UK. Low Island, das sind: Carlos, Jamie, Jacob und Ich. Bevor wir die Band gründeten, haben wir als DJs, Produzenten, Jazzmusiker gearbeitet… Low Island war eine Möglichkeit, das alles zusammen zu bringen. Manchmal klingt es wie eine Live-Band, manchmal wie ein Bedroom-Producer.

Denkst du, dass eurer Debütalbum ganz anders klingen würde, wenn die Pandemie nicht stattgefunden hätte?

Was für eine Frage! Nun, wir mussten die Aufnahmen zum Album sehr plötzlich beenden, an dem Tag, an dem der nationale Lockdown angekündigt wurde. Wir waren in einem Studio in Frankreich und hatten gerade die Aufnahmen zu Don’t Let The Light In beendet. Carlos musste dann alle Vocals alleine in seinem Schlafzimmerschrank aufnehmen (die beste Akustik, die er zur Verfügung hatte). Also ja, ich würde sagen, es hätte wahrscheinlich anders geklungen, haha. Aber die Musik kann immer anders klingen, es gibt so viele Variablen in jeder Phase, und man könnte immer weiter daran arbeiten und es aufnehmen. Irgendwann muss man es auf Band bringen. Eine Platte soll genau das sein – eine Aufzeichnung dessen, was in diesem Moment stattgefunden hat. In unserem Fall ist If You Could Have It All Again ein Liebesbrief an die vergeudeten Zwanziger – an gescheiterte Karrieren und die Liebe… es ist eine Art poetische Gerechtigkeit, dass wir es genau in dem Moment aufgenommen haben, als sich die Welt auf den Kopf gestellt hat.

I Do It For You wurde von Totally Enormous Extinct Dinosaurs produziert. Das ist das zweite Mal, dass er beteiligt ist. Wie ist diese besondere Beziehung zu erklären?

Orlando ist wie ein großer Bruder für die Band (und im wahrsten Sinne des Wortes meiner). Als ich in Oxford aufwuchs, gab es so viele großartige Musiker, zu denen ich aufschauen konnte; Radiohead, Foals, Glass Animals, TEED… Als er nach Los Angeles zog, hinterließ er uns sein gesamtes Studio-Equipment, das er nicht mitnehmen konnte. Das war so ein riesiger Deal, und dank ihm können wir jetzt unsere eigenen Platten machen. Er war immer sehr unterstützend. Letztes Jahr (einen Monat vor dem Lockdown) haben wir eine Woche bei ihm in L.A. verbracht, wir durften alle vier bei ihm auf dem Fußboden schlafen, seinen Kühlschrank plündern und generell eine Plage sein. Ich glaube, wir hatten einige der besten Zeiten unseres Lebens auf dieser Reise. Wir verbrachten ein paar Tage damit, in seinem Studio zu jammen – dabei entstand die endgültige Version von I Do It For You. Auf dem Rückflug wurden Jamie und ich richtig krank, wir wissen nicht, ob das C-19 war oder nur ein chronischer Hangover.

Euer Debütalbum klingt für uns viel düsterer im Vergleich zu euren vorherigen EPs. Auch wenn ihr einige der guten Vibes beibehalten habt. Was denkst du, hat sich in den letzten Jahren am meisten in eurer Musik entwickelt?

Ich denke, textlich hatten unsere Songs schon immer eine dunkle, melancholische, manchmal sardonische Kante – auch wenn die Musik selbst eher upbeat war. Aber du hast Recht, dass die „unbeschwerten“ Momente unseres Sounds auf dieser Platte eher selten sind. Ich denke, das war eine natürliche Entwicklung für uns, da wir selbstbewusster geworden sind; uns nicht auf bestimmten Genre-Tropen auszuruhen, um die Songs zu tragen, und uns noch mehr darauf zu konzentrieren, eine Klangwelt um die Texte herum aufzubauen. Mit der dunkleren Seite haben wir immer das Gefühl, dass wir so viel mehr in der Musik, den Texten, der Produktion, dem Artwork und den Videos zu erforschen haben. Wir sind keine dunklen Menschen, aber genau da liegt unsere Neugierde.

Wir haben schon fast vergessen, wie sich Live-Konzerte anfühlen. Gib uns eine Vorstellung davon, was wir hören, fühlen und erwarten können, wenn wir euch (hoffentlich bald) live auf der Bühne sehen?

Wahrscheinlich werden wir alle vier mit den Tränen kämpfen, sobald wir die erste Kickdrum durch das Soundsystem dröhnen hören. Bei unseren Live-Shows geht es darum, alle Emotionen unserer Musik auf die Spitze zu treiben, die Musik so weit zu treiben, wie man nur kann. Es ging noch nie darum, ein Album oder eine EP nachzuspielen. Ich denke, es ist irgendwo zwischen einer Rockshow und einem DJ-Set – wir mögen es, Melodien ineinander zu mischen und mit den Erwartungen des Publikums zu spielen.

Letztes Jahr waren wir sehr deprimiert, als klar wurde, dass wir eine Zeit lang keine Shows spielen können. Es ist eine seltsame Zeit, um ein Debütalbum zu veröffentlichen. Live zu spielen war so wichtig für uns, dass wir einen Weg finden mussten, das weiterhin zu tun. Also bildeten wir im Herbst eine Quarantäneblase in einer riesigen Scheune, um das Album live zu filmen.

Hier sind ein paar dieser Videos vom Live from the Stone Room, ich hoffe, das hilft allen anderen, die Live-Musik vermissen.

Mehr Infos zu Low Island: InstagramFacebookSpotify

Titelbild: Dawson Waters

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