Review // Rock am Ring 2022

Rock am Ring 2022 - Foto: Ann-Kathrin Humberg
Rock am Ring 2022 - Foto: Ann-Kathrin Humberg

So lange haben wir drauf gewartet und so schnell war es wieder vorbei! Rock am Ring 2022 war ein Event, auf das wir und zehntausende andere musikliebende Menschen nun sehr lange hingefiebert haben. Die Tage und Stunden wurden gezählt und nun sitzen wir schon wieder zu Hause, mit schmerzenden Gliedern und ohne Stimme, aber dafür auch mit einer Menge wundervoller und kostbarer neuer Erinnerungen. Wir waren exklusiv für euch mit dabei und verraten euch hier alles rund um Rock am Ring 2022 und ob unsere Erwartungen erfüllt wurden. Hier erfahrt ihr also alles, was ihr bezüglich des Festivals noch wissen solltet und blickt gemeinsam mit uns auch mal ein wenig hinter die Kulissen. Selbstverständlich solltet ihr auch unsere Fotostrecke nicht verpassen. Mehr Fotos findet ihr außerdem auf unserem Instagram – Vorbeischauen lohnt sich also! Jetzt aber mal zur Review, denn zu Rock am Ring 2022 gibt es schließlich viel zu erzählen!

Tag 1 – Freitag

Der Schlüssel zu Rock am Ring ist wie immer das Festivalbändchen, weshalb der erste Schritt selbstverständlich zur Wristband-Ausgabe führt. Neben einer reibungslosen Organisation gab es hier dieses Mal allerdings für manche unter euch mehr als nur ein Bändchen ums Handgelenk. Für jedes Jahr, in dem ihr euer Ticket behalten habt, gab es ein kleines Goodie vom Ring. Damit zeigt das Festival Dankbarkeit dafür, dass Fans zwei Jahre an ihren Tickets festgehalten haben. Eine schöne Geste in Form von Festivalmerch, das einen nun immer an Rock am Ring 2022 erinnern wird.

Der zweite Schlüssel zu Rock am Ring ist nun natürlich der Eingang. Auch hier kann man nur von guter Organisation sprechen, wenn der Beginn des Festivals sich auch um 20 Minuten nach hinten verschoben hat. Das sei allerdings verziehen, denn die Eröffnung des diesjährigen Festivals wird wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Doch dazu gleich mehr. Ein wenig enttäuscht zeigten sich ein paar wenige Besucher*innen über das Fehlen des obligatorischen Schilds am Haupteingang, vor dem früher stets posiert und Erinnerungsfotos geschossen wurden. Doch auch das soll nur Nebensache bleiben, denn was zählt sind schließlich die gesammelten Erinnerungen.

Donots

Wo sollen wir hier nur anfangen zu beschreiben, was für eine gelungene Eröffnung das war? Die Erwartungen sind natürlich hoch, wenn die Donots, die schon fast nicht mehr vom Ring wegzudenken sind, der allererste Act des Festivals sind. Nun können wir sagen, dass alle Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen wurden! Die Eröffnung der Donots auf der Hauptbühne ist für sich schon ein Event, das kein Fan des Festivals missen sollte. Doch neben einem energiegeladenen Auftritt hatten die Jungs auch noch eine riesige Überraschung im Gepäck. So ganz können wir noch nicht unseren Augen trauen – hatten sie doch tatsächlich die Toten Hosen im Gepäck, die mit einem Satz plötzlich die Bühne betreten. Was für eine gelungene Überraschung! Die Menge kann sich kaum noch halten, ist die Band doch beinahe schon zum Rock am Ring-Inventar geworden. Das war definitiv ein Moment, der das Festival schon beim Auftakt unvergesslich hat werden lassen.

You Me At Six

You Me At Six haben einen kurzen und knackigen Auftritt hingelegt. Wahrscheinlich der zeitlichen Verzögerung war es zu verschulden, dass sie nur für 20 Minuten die Utopia Stage betreten haben. An Leidenschaft gefehlt hat es ihnen dabei allerdings ganz und gar nicht.

Weezer

Für uns sind Weezer vor allem eins: Ein Act, der verdammt gute Laune verbreitet. Sie sind eine Band, die einfach Spaß macht – und das schon seit Jahren. Auch bei Rock am Ring 2022 wissen sie, wie man die Menge dazu bekommt, dauerhaft ein Lächeln im Gesicht zu haben.

Måneskin

Der Auftritt von Måneskin zählt zu unseren persönlichen Highlights bei Rock am Ring 2022! Ihr Auftritt hat unglaublich viel Spaß gemacht. Und das nicht nur wegen ihrer fantastischen Musik, sondern vor allem weil man ihnen ansieht, wie viel Bock sie auf das haben, was sie machen. Die Band sprüht nur so vor Energie, liebt es, auch mal zu provozieren und ebnet die Zukunft von guter Rockmusik. Sie sind erst Anfang 20 und dennoch spielen sie, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht. Der erste Song ist Zitti e buoni – der Track, der ihnen den Sieg beim Eurovision Songcontest 2021 beschert hat. Die Band nutzt dabei allen Raum, den sie hat. Den Steg in der Mitte, die Seiten der Bühne. Der Eindruck entsteht, als würden sie am liebsten in der Menge mit abfeiern. Viel zu schnell kommt ihr letzter Song, der mit I Wanna Be Your Slave den krönenden Abschluss ihres Sets darstellt. Vor allem Sänger Damiano David zeigt sich vollkommen überwältigt – ihm scheinen die Worte zu fehlen. Und uns ebenso.

The Offspring

Ganz cool und lässig wie eh und je rocken The Offspring mit altbekannten Hits die Utopia Stage. Die Moshpits kann man kaum noch mitzählen und die Energie der Zuschauer*innen kann man greifen.

Green Day

Der Abschluss von Tag 1. Green Day stellen den fulminanten Abschluss des Festivalauftakts dar und wir bekommen noch jetzt Gänsehaut, wenn wir nur daran denken. Es ist schon ganz schön emotional, Songs, die einen so lange begleiten, dann live zu hören. Und das auch noch verpackt in eine so grandiose Show! Die geht dabei über Feuerwerk hinaus. So werden Fans auf die Bühne geholt – für den ersten gibt es dabei einen Schmatzer auf den Mund von Billie Joe Armstrong höchstpersönlich. Die zweite darf nicht nur mit Green Day einen Song auf der Gitarre mitspielen, sondern diese auch noch am Ende behalten. Unvergessliche Momente bei Rock am Ring 2022.

Tag 2 – Samstag

Schon ist der erste Tag vorbei und der zweite bereits angebrochen. Für uns ein guter Tag, um auch die Orbit Stage mal ein wenig zu erkunden und zu schauen, was die so zu bieten hat. Außerdem auch ein guter Tag, um einmal über das ganze Gelände zu streifen, sich die Essensstände anzuschauen und auch einmal mit dem Riesenrad zu fahren und so einen einzigartigen Blick über das Gelände zu bekommen. Auch die „scheiß Tribüne“ haben wir uns dabei nicht entgehen lassen. Zugegeben – der Anblick ist unvergleichlich und es ist definitiv eine grandiose Erfahrung, für die wir sehr dankbar sind. Nichtsdestotrotz findet man uns dann doch eher mitten in der Menge, um die volle ‚experience‘ mitzunehmen. Denn wir sind schließlich auch als Presse nichts anderes als riesengroße Fans des Festivals und der Musik.

Schimmerling

Ob die Orbit Stage auch was zu bieten hat? Unserem Auftakt von Tag 2 nach zu urteilen definitiv! Schimmerling reißen mit deutschem Indie, der Position bezieht, die Bühne ab und geben Energie für den Tag mit.

Gang Of Youths

Weiter ging es für uns dann mit Gang of Youths, die die Hauptbühne ganz schön eingeheizt haben. Auch einmal mitten durch die Menge tanzen durfte für den Frontman bei der leidenschaftlichen Performance nicht fehlen!

Boston Manor

Als nächstes haben uns Boston Manor an der Orbit Stage mit britischem Alternative Rock vom Feinsten unterhalten, bis das Publikum nur noch aus einer einzigen riesigen Circle Pit bestanden hat. Definitiv eine Band, die wir wieder live erleben müssen!

The Linda Lindas

Kaum zu glauben, dass die Mitglieder dieser Power-Band allesamt noch minderjährig sind. Gerockt haben The Linda Lindas jedenfalls wie die ganz Großen und gefeiert wurden sie wie Megastars!

Placebo

Der Auftritt von Placebo kann mit nur einem Wort beschrieben werden: Magisch. Dieser Sound zieht dich vollkommen in seinen Bann und entführt dich für die Dauer des Konzerts in eine andere Welt. Wir wollten jedenfalls gar nicht, dass die Band die Bühne verlässt, nachdem sie ihr wunderschönes Cover von Kate Bushs Running Up That Hill gespielt haben. Eine unvergessliche Erfahrung war das und wir sind sehr dankbar, dabei gewesen zu sein.

Muse

Den zweiten Tag schließen Muse mit einer Show, die man mit wohl keiner anderen vergleichen kann. Multitalent Matthew Bellamy begeistert dabei mit allen möglichen Tonlagen und Instrumenten während sich im Hintergrund eine riesige Hand um eine Stange Dynamit schließt. Feuer, lauter Knall und eine Menge Pyrotechnik unterstreichen dabei die Gänsehaut-Momente, die diese Band geboten hat.

Tag 3 – Sonntag

Ein wenig melancholisch haben wir uns gefühlt, als wir an Tag 3 das Festivalgelände betreten haben. All die wundervollen Erfahrungen noch nicht verarbeitet, geht man umher und kann noch nicht begreifen, dass es an diesem Tag schon wieder enden soll.

Black Veil Brides

Als erstes haben wir uns den Auftritt der Black Veil Brides angeschaut und waren mehr als beeindruckt. Sänger Andy Biersack hat aber auch einfach eine Stimme, zu der nur abgerockt werden kann.

The Faim

Bei The Faim hat sich die Menge nicht nur textsicher, sondern auch mehr als tanzbereit gezeigt. Kein Wunder – der Sänger hat schließlich mitten im Konzert sein Hemd zerrissen und bekanntgegeben, dass er jemanden sucht. Wen? Das steht ganz groß auf seinem Oberkörper geschrieben: Natürlich niemand geringeren als Helga, die auch nach zwei Jahren Pause noch bei Rock am Ring vergeblich gesucht wird.

Grandson

Mit Grandson ging es auf der Orbit Stage mit einem unserer Highlights weiter. Obwohl es Probleme mit dem Ton zu geben schien, hat es dem Konzert an nichts gefehlt. Stage Diving wurde hier groß geschrieben. So viele Menschen haben wir wohl noch nie tragen müssen. Danach waren wir alle ganz schön aus der Puste. Gerne wieder!

A Day To Remember

Endspurt! Für die letzten drei Bands ging es nun endlich auch an die Mandora Stage. A Day To Remember waren für uns ein ganz persönliches Highlight. Es ist eben immer etwas Besonderes, Künstler*innen live zu erleben, die dich schon lange begleiten. Nach If It Means A Lot To You bleibt da auch mal ein Kloß im Hals zurück. Eine perfekt ausgewogene Show.

Beatsteaks

Sie sind vom Ring schon gar nicht mehr wegzudenken. Die Beatsteaks haben wie immer eine Show geboten, die alle zum Ausrasten gebracht hat. Dabei durfte es auch nicht fehlen, mal gemeinsam mit zehntausenden Menschen der Mama Angelika Happy Birthday zu singen.

Billy Talent

Mit Songs wie Fallen Leaves und Red Flag ging Rock am Ring 2022 für uns zu Ende. Billy Talent haben die Bude endgültig abgerissen und uns verabschiedet – natürlich nur bis zum nächsten Jahr, wo wir definitiv wieder am Start sind. Ein Highlight der Show war für uns neben der unglaublich guten Musik, dass Sänger Benjamin Kowalewicz mehrmals alle gebeten hat, doch einen Schritt zurück zu gehen, damit die Menschen in den vorderen Reihen nicht zerquetscht werden. Etwas, das definitiv mehr Bands tun sollten, denn sie haben schließlich die Macht, wenn sie auf der Bühne stehen. Auf einander achtgeben ist eben auch wichtig, wenn man zu Live-Musik abfeiert. Ein gutes Schlusswort für Rock am Ring 2022. Dass auch hier die obligatorische Verwechslung mit Rock im Park vorkam, verzeihen wir da mal schnell wieder.

Sonstiges rund um den Ring

Kommen wir nun zu ein paar anderen wichtigen Dingen, die es neben der Musik bei einem Festival zu beachten gilt. Essen beispielsweise. Das Angebot war relativ ausgewogen, auch wenn wir uns vielfältigere vegane Optionen gewünscht hätten. Zudem waren die Essenspreise auch recht teuer und das Geld auf dem Cashless-Chip schnell wieder nur für Verpflegung ausgegeben. Gut, dass es nach wie vor kostenlose Wasserhähne zum Auffüllen der Trinkflaschen auf dem Gelände gab. Der neu eingeführte Cashless-Chip am Wristband hat dabei aber einiges erleichtert. So musste kein Bargeld mitgenommen werden und Wartezeiten wurden dadurch verringert. Gleichzeitig verleitet so ein Chip natürlich auch dazu, schnell mehr auszugeben. Da ist also etwas Vorsicht geboten. Generell aber eine Einführung, die alle wohl sehr begrüßt haben. Etwas, was auch 2022 noch Verbesserungspotential hat, ist die Toilettensituation, die mit sehr langen Wartezeiten verbunden ist. Da trifft man schon die ein oder anderen, die darüber ein wenig grummeln. Ein riesiges Plus bekommt von uns allerdings das neue Nachhaltigkeitskonzept des Festivals. Gerade bei so einem großen Event ist das schließlich nicht außer Acht zu lassen.

Eines unserer Highlights war definitiv, auch welche von euch, unseren Leser*innen, zu treffen! Wir freuen uns riesig, wenn ihr uns ansprecht und wir Feedback bekommen. Wenn ihr den Beitrag bis hier hin gelesen habt, hinterlasst unter unserem Instagram-Post zu diesem Beitrag doch einen Planeten-Emoji!

Wer das Festival jetzt unbedingt (nochmal) von zu Hause erleben möchte, findet die Livestreams noch hier bei RTL+!

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Titelbild & Beitragsbilder: Ann-Kathrin Humberg

Geschrieben von:
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