Rock am Ring 2025 ist schon wieder vorbei. Nach einigen Jahren mit bestem Wetter war es dieses Mal, so wie das ganze Festival, ein wenig durchwachsen. Von Kontroversen bis zu einer der besten Headliner-Shows, die wir am Ring je gesehen haben, war alles dabei.
Tag 1 – 06.06.
Begonnen hat das vierzigjährige Jubiläum von Rock am Ring mit zwei vorher unangekündigten Very Special Guests – Electric Callboy, über die der Ring sich sichtlich gefreut hat und Roy Bianco & die Abbrunzati Boys, auf die es gemischte Reaktionen gab – sie seien ja nicht im Rock-Genre. Dass der Ring schon lange nicht mehr nur Rock am Ring ist, ist aber schon seit einigen Jahren bekannt. Die Geschmäcker werden eben nie alle getroffen und doch kann man sich sicher sein, dass immer etwas für jede*n im Line-Up dabei ist. Die Auftritte an Tag eins auf der Utopia-Stage waren für uns jedenfalls ein Volltreffer. Knocked Loose haben einen krassen Auftritt hingelegt, der von Weezer gefolgt wurde – einer meiner Favourites!

Mit A Day To Remember folgten dann eine meiner absoluten Lieblingsbands aus meinen Teenage-Jahren. Ihr Auftritt hatte alles von lauten Metal-Klängen bis der bekannten Ballade If It Means A Lot To You sowie jede Menge Konfetti und Feuer. Biffy Clyro konnten da nicht ganz mit dieser Energie mithalten, aber haben mich dennoch voll von sich überzeugen können und jede Menge Spaß gemacht. Schließlich haben sie uns für den Headliner des Tages eingeheizt; meine absoluten Favoriten dieses Jahr am Ring – Bring Me The Horizon. Dass vorher Du Hast von Rammstein lief, hat dann nochmal die Laune verdorben, doch das Ganze konnte definitiv durch den absolut krassen Auftritt der Briten schnell wieder vergessen werden. Bring Me The Horizon haben da wirklich mit ihrer ersten Headliner-Show am Ring Geschichte geschrieben.



Mit Feine Sahne Fischfilet stand schließlich eine Band auf der Mandora-Stage, die sich bereits einigen Vorwürfen sexualsierter Gewalt stellen musste. Doch nicht nur ihnen wurde eine Bühne geboten – auch Falling In Reverse, die am Sonntag auf der Utopia gespielt haben, standen vor 90.000 Menschen. Sänger Ronnie Radke hat sich nicht nur schon mehrfach transfeindlich geäußert, sondern war auch bereits in einige andere Kontroversen verwickelt. Wir von hoers.de würden uns andere Bands wünschen, die mehr im Einklang mit dem eigentlichen Image von Rock am Ring sind. Was genau das ist, ist nach diesem Jahr allerding nicht mehr ganz klar, schließlich wurde der Stream der Utopia-Stage 2025 bei Bild.de übertragen. Was die Festival-Gänger*innen, inklusive uns, davon halten, wurde mit Schildern mit der Aufschrift “F*ck BILD” glasklar. Auch K.I.Z. haben dazu bei ihrem Auftritt Position bezogen. Besonders Gänsehaut hatte ich da bei ihrem Song Sensibel – den zu spielen, hielten wir definitiv für nötig.



Tag 2 – 07.06.
Tag zwei startete dann mit einer gelungenen Überraschung: Niemand geringeres als Kraftklub spielten einen fünfzehnminütigen Surprise-Auftritt auf der kleinsten Bühne, die es wohl bei Rock am Ring je gegeben hat. Fans waren sichtlich begeistert und konnten auch nach den fünfzehn Minuten nicht aufhören, den Refrain ihres neuen Songs zu singen: “Ich singe schief in jedem Chor” hallt mir noch jetzt in den Ohren.



Bullet For My Valentine standen dann schließlich auf der Utopia und haben ebenfalls ein Jubiläum gefeiert – schon 20 Jahre ist der Release ihres Debütalbums nun her.



Für mich folgte dann der Auftritt von Rise Against. Bei dem Gedanken daran und an die Worte, die Sänger Tim McIlrath zu dem aktuellen Zustand der Welt gefunden hat, habe ich noch jetzt Gänsehaut. Bei bekannten Hits wie Prayer of the Refugee und Satellite stand niemand vor der Mandora-Stage mehr still.



Zeitgleich haben Slipknot ihren Headliner-Auftritt gestartet, bei dem ich die Moshpits gar nicht mehr zählen konnte. Tag zwei, und vor allem die Nacht danach, hat dann allerdings für starke Regenfälle und überflutete Zelte gesorgt.
Tag 3 – 08.06.
All das hat den Camper*innen jedoch nicht die Laune verderben können und so war auch Tag drei ein voller Erfolg. Besonders in Erinnerung geblieben sind da die Rock am Ring-Legenden der Beatsteaks aus Berlin sowie Lorna Shore, die für mich eine Neuentdeckung dargestellt haben.

Mit Korn, Sleep Token und einer Techno-Show von Brutalismus 3000 ging das Festival dann zu Ende – hinterlässt uns aber jetzt schon mit Vorfreude aufs nächste Jahr – denn direkt an Tag 1 kam plötzlich eine der bisher wohl krassesten Rock am Ring Ankündigungen: Linkin Park werden 2026 bei Rock am Ring auftreten. Eine gelungene Ankündigung, die schon jetzt ein unvergessliches Rock am Ring 2026 verspricht. Da ist es kein Wunder, dass schon jetzt mehr als 45.000 Tickets verkauft wurden!



Fazit
Rock am Ring 2025 hat definitiv Spaß gemacht, auch wenn das ein oder andere einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Wir sind gespannt auf 2026 – und loben an dieser Stelle noch das ausgebaute vegane Angebot an Essen, sowie das Achten auf Nachhaltigkeit bei dem diesjährigen Festival. Voller Vorfreude blicken wir nun auf nächstes Jahr und können es kaum erwarten, wenn der Ring wieder seine Pforten öffnet.
Wie fandet ihr denn Rock am Ring 2025? Verratet es uns auf Instagram und bis zum nächsten Jahr!
Tickets für 2026 gibt es hier.
Titelbild & Beitrags-Fotos: Ann-Kathrin Humberg