Noch ganz frisch ist sie die neue EP – Violetta Zironi hatte kürzlich Half Moon Lane veröffentlicht. Ende Februar ist diese sehr intime Platte erschienen und gibt einen Einblick in das Seelenleben der jungen Italienerin und Wahlberlinerin. Zurzeit ist sie fleißig am Touren und Werben für ihre neue Platte.
Dabei beschränkt sie sich nicht nur auf Deutschland, denn es geht für die beliebte Singer-Songwriterin sogar über den großen Teich in die USA zum SXSW. Wir haben mit Violetta Zironi über Half Moon Lane und ihre Pläne für die Zukunft gesprochen.
Gibt es für dich Unterschiede beim Touren in Norwegen, Deutschland, Italien und den USA?
Ich würde sagen, abgesehen von den offensichtlichen landschaftlichen Unterschieden, macht das Touren in all diesen Ländern immer eine Menge Spaß. Kürzlich habe ich das erste Mal in Norwegen gespielt und ich habe es einfach nur geliebt. Die Menschen waren alle sehr höflich, respektvoll und wirklich interessiert daran mich und meine Musik kennenzulernen. Sie haben genau zugehört und nach dem Konzert mit ihnen zu sprechen war ein echter Genuss.
Deutschland ist auch fantastisch, weil jeder irgendwie eine Verbindung zur Kreativität zu haben scheint und sie alle Musik sehr sehr mögen. Sie würden ihr Haus an einem Montag, in einer kalten Winternacht verlassen, nur um ein Konzert von einem Künstler zu sehen, von dem sie noch nie zuvor etwas gehört haben, nur weil es ihnen jemand empfohlen hat. Ich liebe das, weil Deutschland dir immer eine Chance gibt.
Was Italien betrifft, nun, ich liebe es auch, weil es mein Heimatland ist. Es hängt sehr stark davon ab, wo man spielt. Manchmal sind die Menschen sehr laut und interessieren sich nur für ihr Essen und Getränke. Aber die meiste Zeit sind die Konzertsäle wirklich wundervolle Locations. Außerdem ist das Wetter schön und das macht die ganze Erfahrung noch viel schöner.
Ich habe zuvor noch nie in den USA gespielt und werde nun zum ersten Mal auf dem SXSW auftreten. Wir werden also sehen, wie es wird!
Dieses Jahr spielst du ein paar Wohnzimmerkonzerte, aber auch in großen Hallen. Was bevorzugst du – intime Wohnzimmerkonzerte oder lieber das Ambiente der großen Clubs?
Es hängt sehr stark von der Situation ab, aber wenn ich wählen müsste, dann würde ich gerne in großen Hallen mit der Stimmung eines Wohnzimmerkonzerts spielen. Es ist einfach toll diese kleinen Konzerte zu spielen, weil dir die Leute ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Das kann durchaus genauso gut in einem größeren Saal passieren, wie zum Beispiel in einem Theater.
Kannst du in einem Satz beschreiben, welche Gefühle du mit deiner EP Half Moon Lane verbindest?
Es sind die Abenteuer, die Sorgen und Hoffnungen, die ich durchlebt habe in den letzten Jahren. Es sind meine Erinnerungen.
Gibt es einen Song zu dem du eine spezielle Verbindung hast?
Nun, ich würde sagen, dass das Lied Half Moon Lane alles sehr gut zusammenfasst. Ich habe diesen Song an einem mir sehr wichtigen Platz, zusammen mit einer sehr wichtigen Person in meinem Leben geschrieben. Es beschreibt das Gefühl, dein zu Hause und deine Komfortzone zu verlassen, um ein Abenteuer zu beginnen, auf das du dich einerseits sehr freust, andererseits aber auch sehr ängstlich gegenüberstehst.
Die einzige Möglichkeit sich diesem Weg zu stellen, ist den Blick nach vorne zu richten und immer bei dir die Erinnerungen an deine Heimat und die Dinge, die dir wichtig sind und die dich jederzeit daran erinnern, wer du bist. Ich reise sehr viel und das ist mein Weg mich sicher zu fühlen, wenn ich gerade etwas zerstreut bin.
Der Name der EP ist nach einer Straße in London benannt, in der du gewohnt hast. Demzufolge hast du dieser Straße einen eigenen Sound verpasst. Wie würde die EP klingen, wenn sie so klingen würde wie dein aktueller Wohnort in Berlin?
Ja, Half Moon Lane hat ihren ganz eigenen Sound, aber ich würde sagen, dass diese EP zu einem Zeitpunkt entstand, an dem ich nach dem richtigen Weg in meinem Leben gesucht habe und daher die Lieder vielmehr das reflektieren was ich damals gefühlt habe, als das, wo ich gewohnt habe. Momentan habe ich meine neue Heimat in Berlin gefunden und eines Tages werde ich vermutlich sagen, dass die Lieder die jetzt hier entstehen in Verbindung zu dieser Stadt stehen.
Auf deiner EP Half Moon Lane gibt es ein Lied, das Song With Felix heißt. Wer ist Felix und wieso bekommt er einen eigenen Song auf der EP? Was ist die Geschichte dahinter?
Felix ist zunächst einmal ein sehr talentierter Gitarrist und Liederschreiber. Wir haben uns bei einem Konzert in Berlin kennengelernt und uns dann dazu entschieden den Versuch zu starten einen gemeinsamen Song zu schreiben. Und das ist das Resultat daraus. Felix und ich waren zu dieser Zeit beide viel am Reisen und teilten daher die gleichen Gedanken. Daher entschied ich mich, dieses Lied Song With Felix zu nennen.
Was können wir von Violetta Zironi im Jahr 2018 erwarten?
Ich werde in den nächsten Monaten viel reisen und meine EP bewerben. Ich plane neue Musik im Sommer zu veröffentlichen und dann vermutlich eine Tour im Anschluss.
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Titelbild: Puria Safary