Wenn ein prall gefüllter Raum bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn in die Hände klatscht und in rhythmischer Abfolge „Was geht denn ab?“ ruft, dann weiß man genau, wo man sich befindet. Richtig! Auf einem Konzert der Kieler-Indie-Band LEONIDEN. Ihre Insider, wie beispielsweise „Was geht denn ab?“, etablieren die Jungs, allen voran Djamin, durch ihren Instagram-Account, über den sie ihre Anhänger täglich mit witzigen Erlebnissen aus ihrem Tour-Alltag versorgen. So ist es eben kein Wunder, dass sie vom ausverkauften Mergener Hof in Trier mit einem jener Insider empfangen werden. In unserer Konzertreview berichten wir euch, wie die Leoniden bei ihrem Stop in Trier, während der Kids Will Unite Tour performt haben.
Nachdem das Publikum also schon ordentlich den Saal eingeheizt hat, stürmen sie endlich die Bühne: Jakob (Gesang, Synthesizer), Lennart (Gitarre), JP (Bass), Djamin (Synthesizer) und Felix (Schlagzeug). Die Jungs beginnen mit einem ihrer Jams, gefolgt von ihrem Song „Colorless“, welcher von ihrem zweiten Album „Again“ stammt, mit dem sie auf „Kids Will Unite Tour“ unterwegs sind.
Der Mergener Hof ist ein ziemlich kleiner Club, der am 12. Juli prall gefüllt ist. Bereits nach dem ersten Song sind Publikum, sowie Band, ganz schön durchgeschwitzt. Sänger Jakob sieht in die Menge und muss grinsen, weil die Masse nicht weniger schweißgebadet ist, als die Bandmitglieder. Voller Körpereinsatz eben. „Leute, ihr seid der Wahnsinn“, verkündet Jakob. „Ich bin nach einem Lied schon so durchgeschwitzt, wie normalwerweise…nach zwei!“
Die Fans tanzen allerdings nicht nur ordentlich mit und überzeugen von ihrer Energiegeladenheit, sondern sind ebenso textsicher! Als der Song „River“ einsetzt, singt die Masse die Zeilen bereits, bevor Jakob auch nur den Mund öffnen kann.
Gemeinschaftlicher Abriss
Mittlerweile ist richtige Sauna-Stimmung im Mergener Hof eingekehrt, doch die Laune verdirbt das keineswegs. Es wird weiter gegrölt, getanzt, es werden Moshpits eröffnet, wie sonst bei den „großen“. Dass die Leoniden sehr dankbar für den Einsatz ihrer Fans sind, lassen sie einen nicht nur durch Worte, sondern auch durch Gesten wissen. Immer wieder verteilen die Bandmitglieder Wasserflaschen an die Menge und sorgen für das Wohl ihrer Fans.
Es entsteht also nicht nur ein familiäres Gefühl, weil an diesem Abend auch Jakobs Vater angereist ist, um seinem Sohn beim Einheizen der Menge zuzuschauen, sondern eben auch, weil die Leoniden ihre Fans kaum als solche betrachten. Man ist mit der Band auf Augenhöhe, sie haben keinerlei Starallüren und sind dabei auf so authentische Art verrückt. Da hängt Jakob sich beispielsweise mal eben an einen Lautsprecher und fragt ihn danach, ob es ihm gut geht, worauf die Masse natürlich mit einem weiteren Leondien-Insider antwortet und laut „Ja, Mann!“ brüllt.
Dass nicht für, sondern mit den Fans Party gemacht wird, gehört für die Leoniden ebenfalls mit dazu. So begibt sich Jakob mehrere Male mit in die Menge und aus dieser Menge wird eine einzige tanzende und singende Masse. Ob eine Wall Of Death bei der Akustik-Variante von „Storm“, oder Gitarrist Lennart, der sich seine Gitarre um den Kopf wirbelt: Man kann sich bei einer Show der Leoniden auf alles gefasst machen und nur eine Sache ist gewiss – und zwar, dass es richtig gut wird!
„Nach der Show trinken wir ein, zwei…Apfelschorlen zusammen!“
Nach dem schwitzigen Abriss auf der Bühne, sind die Jungs noch immer für einen da und dabei super cool drauf. Sie gehen mit ihren Anhängern freundschaftlich um, verteilen dicke Umarmungen und auch mal Haargummis, wenn ein Fan gerade einen braucht. Man muss sich also überhaupt nicht davor scheuen, einfach auf einen der Jungs zuzugehen und mit ihnen anzustoßen.
Unser Fazit in unserer Konzertreview: Wer auf geilen Indie-Rock und gemeinschaftliche Eskalation steht, der ist bei den Leoniden und der „Kids Will Unite Tour“ genau richtig. Und weil’s so schön ist und du jetzt bestimmt genauso viel Bock auf die nächste Leoniden-Show hast, wie wir, hier der Link zur Tour und hier der Link zur Ankündigung des „Juicy Beats“-Festivals, wo die Leoniden ebenfalls die Bühne unsicher machen werden.
Damit du keine Insider mehr verpasst, folge Leoniden auch auf: Website – Instagram – YouTube – Facebook – Twitter – Spotify – AppleMusic
Titelbild & Beitragsbilder: Marisa Moreno