Durchgehört // Friedberg – Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah

Durchgehört // Friedberg – Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah
Friedberg Yeah

In unserem heutigen Durchgehört stellen wir euch eine der heißesten Femal-Four-Piece Bands aus UK vor. Anna Friedberg, welche offensichtlich auch die Namensgeberin der Band ist, führt euch Song für Song durch die Entstehungsgeschichte der Debüt EP Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah. Doch streng genommen sollten die vier keine Unbekannten für euch sein. Denn wir haben euch Friedberg nicht nur kürzlich in unserem Release Radar oder in der Frauentagsplaylist am 8. März vorgestellt. Nein, sogar vor gut 2 Jahren gingen 5 Fragen an die Band, welche unsere Vorfreude schon damals ins Unermessliche gesteigert haben und mit dem jetzt erfolgten Release ihren Höhepunkt finden. Lest und hört selbst, ob die weiteren Songs von Friedberg auch so ein Hit-Potenzial wie der 2019 erschienene Titel Go Wild haben.

Pass Me On

Der älteste Song auf der EP – meine Produzenten Daniel Brandt, Matthias Biermann und ich haben eine Million Versionen gemacht und sind am Ende mehr oder weniger auf das ursprüngliche Demo zurückgekommen, das wir in einem beschissenen Airbnb in LA aufgenommen haben. Wir haben es nie geschafft, den Vibe dieser Originalversion zu erreichen, auch wenn wir damals in diesem Airbnb kein richtiges Equipment oder Instrumente hatten.

Lizzy

Ich schrieb Lizzy auf dem Heimweg von einer verrückten Partynacht in Süd-London. Ein Freund von Cheryl (unsere Bassistin) spielte dieses wirklich düstere und interessante Live-Set auf der Party und plötzlich begannen mir einige zufällige Zeilen des Gedichts von TS Eliot „The Love Song of J. Alfred Prufrock“ im Kopf herumzufliegen. Und Michelangelo war auch da – er lehnte einfach an der Wand, sprach mit Cheryl und nippte lässig an einem Gin & Tonic…

Yeah

Ich war im Studio und fing an, die Basslinie zu spielen. Und dann sagte Matt Allchin – mein Produzent, mit dem ich in London viel zusammenarbeite – Yeah yeah yeah yeah… Mir wurde klar, dass eigentlich die meisten Engländer so ziemlich die ganze Zeit yeah sagen – meistens mehr als 8 yeahs in jedem Satz… Also habe ich angefangen, die Yeah’s über diese Basslinie zu singen.

Midi 8

Es war eine heiße Sommernacht in Berlin. Ich ging ins Studio in Neukölln und hörte, wie Daniel Brandt diese tolle Basslinie auf dem Synthesizer einspielte. Ich hatte sofort diese Melodie im Kopf, also stürmte ich in den Raum, rüber zum Mikrofon, das in einer wirklich seltsamen Position stand, bückte mich mit meinem Rucksack immer noch auf dem Rücken und schrie diese Melodie immer und immer wieder ins Mikro („what if I didn’t hear you, what if I didn’t care, maybe it’s not about you, maybe it’s just the air“), bis der Text irgendwie in meinem Gehirn hängen blieb und ich anfing, ihn selbst zu glauben.

Und dann spielten wir einfach noch einen Synthesizer, tonnenweise Kuhglocken und ein Tamburin dazu und es war so gut wie fertig. Für das Musikvideo hatte ich die Vision, auf einer riesigen Kuhglocke zu surfen und mein Traum wurde wahr! Ihr müsst es euch ansehen, ich bin immer noch im siebten Himmel!

Your Hollywood

Ich habe diesen Song mit der Cut-Up-Technik geschrieben, weil ich mich so niedergeschlagen fühlte, dass ich nicht mehr schreiben konnte. Also habe ich im Grunde nur Wörter aus Zeitungen und Zeitschriften und Büchern ausgeschnitten und neue Sätze und Phrasen zusammengesetzt. Die Sache ist die, dass man eigentlich nur die Dinge sieht, die für einen in diesem speziellen Moment wichtig sind. Also ja, am Ende ergab alles einen perfekten Sinn und ich liebe es wirklich, wie der Text geworden ist. Ich habe den Song in einer Live-Version aufgenommen, bei der ich Gitarre und Gesang gleichzeitig einspielte. Ich habe auch versucht, die Gitarre später noch einmal neu aufzunehmen, aber irgendwie konnte ich auch bei diesem Song nie diesen magischen ersten Take erreichen.

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Titelbild: Max Parovsky

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